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Schulgemeinde Kreuzlingen, Pestalozzistrasse 15, 8280 Kreuzlingen

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Rechnung Primarschulgemeinde 2022

Kommentar zur Rechnung 2022


Das Rechnungsjahr 2022 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 1.3 Mio. ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von CHF 0.1 Mio. Das bessere Jahresergebnis hat sich bereits Mitte letzten Jahres abgezeichnet. Das erfreuliche Ergebnis ist hauptsächlich Minderausgaben an den Finanzausgleich und dem sorgfältigen Umgang mit den vorhandenen Mitteln zuzuschreiben. Die massvolle Reduktion des Steuerfusses 2023 um ein weiteres Steuerprozent auf 46% ist in diesem Kontext richtig. 

Gestufter Erfolgsausweis

Tabellarisch haben folgende Positionen über 100 TCHF im Wesentlichen zur Verbesserung des operativen Erfolges beigetragen (+ Ergebnisverbesserung / – Ergebnisverschlechterung).

Betrieblicher Aufwand

Personalaufwand
Der Personalaufwand beträgt CHF 21.4 Mio. oder 72% des Gesamtaufwandes und ist um CHF 0.1 Mio. tiefer ausgefallen als budgetiert (–0.4%). 

Im Vorjahresvergleich ist ein planmässiger Anstieg im Personalbereich um rund CHF 0.7 Mio. oder 3.5% zu verzeichnen. Darin widerspiegeln sich die zusätzlichen Kindergartenabteilungen und die zusätzliche Primarschulklasse sowie der moderate Personalanstieg in der Tagesbetreuung zur Abdeckung des erweiterten Hortangebotes.

Der Einsatz von Klassenassistenzen zur Bewältigung herausfordernder Klassensituationen im Zyklus 1 hat sich bewährt. So sind im schulischen Bereich diesbezüglich zusätzliche Fördermittel eingeplant. Dies ermöglicht den Schulleitungen, situativ zu reagieren und wo nötig zu entlasten.

Die Eröffnung einer zweiten Integrationsklasse zur Beschulung der ukrainischen Flüchtlingskinder sowie die Eröffnung der zweiten Abteilung im Bundesasylzentrum (BaZ) reflektieren sich unter den Besoldungskosten für Sonderschulen sowie dem zusätzlichen Bedarf an Förderangeboten (Klassenassistenz). Der Kanton hat sich an der Finanzierung der beiden Integrationsklassen mit rund 120 TCHF und an den Kosten des BaZ mit rund 330 TCHF beteiligt.

Die Stellvertretungskosten sind mit 503 TCHF weiterhin auf hohem Niveau und rund 153 TCHF höher als budgetiert. Einen Teil der Kosten haben höhere EO-Entschädigungen aufgefangen. Die Schulleitungen und das Sekretariat waren mit der kurzfristigen Besetzung der Stellen gefordert.

Sachaufwand
Die Ausgaben im Bereich Sach- und Betriebsaufwand beziffern sich auf insgesamt CHF 3.4 Mio. Dies entspricht einem Minderaufwand von CHF 0.3 Mio. im Budgetvergleich, aber CHF 0.2 Mio. mehr als im Vorjahr.

Aufgrund der Pandemie konnten wir 2021 keine Skilager durchführen. Dafür boten wir im Folgejahr alternative Erlebnismöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler an. Insgesamt resultieren Minderaufwände von 107 TCHF gegenüber dem budgetierten Aufwand.

Die Anschaffung von Mobilien, Geräten und Hardware im Rahmen von 279 TCHF erfolgte wo nötig. Budgetiert waren 391 TCHF.

Insgesamt wurde Mobiliar für 163 TCHF angeschafft. Im Kindergarten Lummerland ersetzten wir Stühle und Bänke. Auf Primarschulstufe rüsteten wir alle Schulzentren mit Raumtrennern, Regalen und Schränken aus. Damit wird die Unterrichtsgestaltung mit zeitgemässen Lernformen unterstützt. Für den Hort beschafften wir Sitzbänke und Tische für den Aussenbereich.


Neu least die Primarschule ihre Tablets. Ausserdem benötigten wir die Reserveposten für den Ersatz- oder die Ergänzung von Switches nicht. Gegenüber dem Budget entstanden so Minderaufwände von 80 TCHF.

In den Bereichen IT und Personalwesen erbrachten wir vieles in Eigenleistung. Zudem benötigten wir den Spielraum für Planungskosten im Baulichen nur teilweise, sodass die budgetierten Dienstleistungen für externe Berater und Fachexperten um 61 TCHF tiefer ausfielen als vorgesehen.

Der aktuelle Gebäudeversicherungswert der Primarschulliegenschaften beläuft sich auf CHF 95 Mio. Im baulichen Unterhalt waren CHF 0.9 Mio. budgetiert. Davon benötigten wir für verschiedene bauliche Unterhalts- und Instandstellungsarbeiten rund CHF 0.8 Mio. Zusätzlich konnten wir im Schulzentrum Seetal die Bühnentechnik sowie die seitliche Eingangstür im Schulhaus Kurzrickenbach erneuern. Im Schulzentrum Bernegg ersetzten wir den Holzsteg und die Fenster und Storen der Hauswartwohnung. Im Schulzentrum Wehrli wurden neue Wandtafeln für die Unterstufe montiert und im Kindergarten Lummerland die Parkettböden saniert.

Einmal mehr zeigt sich, dass mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umsichtig umgegangen wird.

Abschreibungen
Der Abschreibungsaufwand beträgt rund CHF 1.0 Mio. und fällt um 95 TCHF tiefer aus als budgetiert. Darin widerspiegelt sich die Rückstellung von Projekten gemäss Investitionsrechnung. Die Projekte werden 2023 fertiggestellt.

Transferaufwand / Finanz- und Lastenausgleich
Die Zahlungen der Primarschulgemeinde an den Finanzausgleich des Kantons belaufen sich im vergangenen Jahr auf insgesamt CHF 2.7 Mio. Budgetiert waren CHF 3.1 Mio. Im Vorjahr betrug die Beitragszahlung noch CHF 3.0 Mio.

Die Budgetierung der Beitragszahlung ist herausfordernd, da die meisten Parameter nicht durch die Schulgemeinde beinflussbar sind. Insbesondere die Entwicklung der Steuerkraft – die eigene und diejenige aller Schulgemeinden – spielt dabei eine wesentliche Rolle. Infolge der generell positiven Entwicklung der Steuerkraft fallen die effektiven Abgaben an den Kanton geringer aus als vorgesehen.

Betrieblicher Ertrag

Steuern
Der gesamte Fiskalertrag für 2022 wurde mit CHF 25.4 Mio. veranschlagt bei gleichem Steuerfuss wie im Vorjahr. Die Rechnung 2022 schliesst insgesamt mit einer Punktlandung von CHF 25.4 Mio. ab. Dabei konnten die um CHF 0.7 Mio. höheren Steuereinnahmen von juristischen Personen den Einnahmerückgang der Steuern von natürlichen Personen von CHF 0.7 Mio. kompensieren. Ein Dank an die Stadt Kreuzlingen für die zur Verfügung gestellten Prognosen.

Entgelte
Sowohl die Schulzahnklinik wie auch die Tagesbetreuung verzeichnen einen Umsatzanstieg. Bei der Schulzahnklinik sind es 46 TCHF und bei der Tagesbetreuung 47 TCHF gegenüber den budgetierten Einnahmen.

Im Vorjahresvergleich verzeichnet die Schulzahnklinik ein Umsatzrückgang von rund 70 TCHF. Diesem liegen die Ausrichtung auf Normalbehandlungen zulasten der orthodontischen Leistungen (Zahnspangen) einerseits und personelle Engpässe andererseits zugrunde. Die Stellenbesetzung für Zahnärzte der Kinderzahnmedizin gestaltete sich anspruchsvoll, sodass der Fokus ressourcenbedingt vermehrt auf die Kernaufgabe einer Schulzahnklinik gelegt wird: die Prophylaxe und die Kariesbehandlung.


Demgegenüber konnte die Tagesbetreuung den Umsatz im Vorjahresvergleich um fast 100 TCHF steigern, u.a. infolge der erweiterten Anzahl Tagesbetreuungsplätze. Der Fachkräftemangel widerspiegelt sich auch im Hort vermehrt bei der Stellenbesetzung.

Finanziert wird die schulergänzende Betreuung zu 48% aus Elternbeiträgen und zu 52% durch Beiträge von Stadt und Schule.

Transfererträge
Der Transferertrag von insgesamt CHF 2.5 Mio. setzt sich zusammen aus Einnahmen aus 

  • Grundstückgewinnsteuern (CHF 1.2 Mio.), Schulgeldern und Entschädigungen für erbrachte Dienstleistungen gegenüber auswärtigen Schulgemeinden (CHF 0.2 Mio.), Direktzahlungen des Kantons an die integrative Beschulung (CHF 0.5 Mio.) sowie dem Beitrag der Stadt an die Tagesbetreuung (CHF 0.7 Mio.).

  • Im vergangenen Jahr 2022 erzielten wir bei den Grundstückgewinnsteuern Einnahmen in der Höhe von CHF 1.2 Mio. Dies entspricht dem budgetierten Wert, jedoch einer Reduktion um CHF 0.5 Mio. gegenüber dem Vorjahr (CHF 1.7 Mio.). 

Ergebnisverwendung

Der Einnahmenüberschuss von insgesamt CHF 1'253’387 soll mit einer Zuweisung von CHF 1.0 Mio. zur Äufnung des Erneuerungsfonds für Baufolgekosten verwendet werden. 

Für die Sanierung der bestehenden Liegenschaften, insbesondere aber auch für die Erweiterung des dringend benötigten Schulraums, sieht der aktuelle Finanzplan für die Jahre 2023–2028 Brutto-Investitionen von insgesamt CHF 27.8 Mio. vor. Der Erneuerungsfonds dient der langfristigen Vorfinanzierung von Erneuerungs- und Sanierungskosten von Bauten und Anlagen. Schulgemeinden speisen diesen Fonds insbesondere aus der Differenz zwischen beitragsrechtlich anerkannten und effektiv verwendeten Baufolgekosten für Schulbauten gemäss Verordnung des Regierungsrates über das Rechnungswesen der Gemeinden (RB 131.21 §19).

Der verbleibende Überschuss von CHF 253’387 wird dem freien Eigenkapital zugeschlagen. 

Das Eigenkapital (inkl. zweckgebundener Eigenmittel) beträgt nach Zuweisung der Gewinnverwendung CHF 20.8 Mio. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 78.7%.

Ohne zweckgebundene Eigenmittel sind es 42% (Anteil am laufenden Aufwand), was als leicht überhöhte Steuerschwankungsreserve gilt. 

Diesem Umstand, unter Berücksichtigung der künftigen Investitionstätigkeit, begegnen wir mit einer massvollen Steuerfusssenkung um 1% auf 46% auf das Kalenderjahr 2023 hin.