Jahresbericht der Schulberatung

Ängste von Kindern und Jugendlichen sind ein wiederkehrendes Thema in der Arbeit der Schulberatung. Oftmals kommen Kinder oder deren Eltern direkt auf das Thema zu sprechen, manchmal bleiben Ängste aber auch über viele Jahre unentdeckt. Angst kann in verschiedenen Formen auftreten und viele Verhaltensauffälligkeiten auslösen, die zunächst ganz anderen Ursachen zugeschrieben werden. Aggressives Verhalten, sozialer Rückzug, Motivationsmangel bis hin zu Arbeits- oder Schulverweigerung sowie körperliche Beschwerden können darin begründet liegen, dass Angst Schülerinnen und Schüler massiv belastet.

Je jünger Kinder sind, desto schwieriger ist es für sie, ihre Gedanken oder ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Es braucht deshalb eine genaue Beobachtungsgabe, gezielte Fragen und einen sorgfältigen Austausch mit Lehrpersonen und Erziehungsberechtigten, um Ängsten auf die Spur zu kommen. Wichtige Fragen lauten beispielsweise:

• Welche konkreten Befürchtungen oder Sorgen trägt das Kind mit sich herum?
• In welchen Situationen, an welchen Wochentagen oder zu welchen Tageszeiten tritt das Verhalten auf?
• Welche Belastungen liegen in der Familie des Kindes vor?
• Gibt es Dynamiken im Klassengefüge, die ein Kind ängstigen oder einschüchtern?
• Sind es kindliche Ängste, die der Norm entsprechen, oder liegt bereits eine Angststörung vor?
  

Es ist wichtig, nichts zu übersehen und nicht zu schnell andere Ursachenzuschreibungen vorzunehmen. Grundsätzlich gilt, dass Hilfsangebote umso wirkungsvoller ausfallen, je früher sie zum Einsatz kommen. Erneut zeigt sich damit die Bedeutung der Früherkennung und der Frühintervention in der Tätigkeit der Schulberatung.