Kommentar zur Rechnung 2024
Das Rechnungsjahr 2024 schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 554 TCHF ab. Im Budget war ein Verlust von 1’766 TCHF veranschlagt. Damit fällt das Ergebnis um 1’211 TCHF besser aus als erwartet.
Hauptverantwortlich für diese positive Abweichung sind höhere Steuereinnahmen.
Gestufter Erfolgsausweis
Nachstehende tabellarische Aufstellung führt Positionen auf, die wesentlich zur Abweichung im Budgetvergleich beitragen (Beträge über 100'000 Schweizer Franken):
+ Ergebnisverbesserung / - Ergebnisverschlechterung
Betrieblicher Aufwand
Personalaufwand
Der Personalaufwand beträgt CHF 23.5 Mio. (Vorjahr CHF 22.9 Mio.), was 70% des Gesamtaufwandes entspricht. Er liegt um CHF 0.2 Mio. (–1.36%) unter dem Budget und bedeutet somit eine Punktlandung.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Personalaufwand planmässig um CHF 0.7 Mio. (+3%). Dies ist auf generelle Lohnanpassungen aufgrund der Teuerung, die Lohngleichstellung der Kindergartenlehrpersonen mit den Primarlehrpersonen sowie auf die Eröffnung neuer Klassen und Kindergartenabteilungen infolge steigender Schülerzahlen zurückzuführen.
Kindergarten und Primarschule
Zum Schuljahr 23/24 eröffneten zwei Naturkindergartenabteilungen und im Kindergarten Freieweg eine zusätzliche Halbklasse. Dadurch entstanden im Jahr 2024 erstmals Kosten für das gesamte Kalenderjahr, während im Vorjahr nur fünf Monate betroffen waren.
Auf Primarstufe starteten zwei neue Klassen: eine erste Primarklasse im Schulzentrum Seetal und eine weitere im Schulzentrum Wehrli.
Bedauerlicherweise fielen die Stellvertretungskosten im Jahr 2024 mit 650 TCHF höher aus als erwartet und lagen 240 TCHF über dem Budget (Vorjahr +300 TCHF). Ursache dafür waren mehrere Langzeitausfälle infolge von Unfällen und Krankheiten. Ein Teil der zusätzlichen Kosten wurde durch Versicherungsleistungen gedeckt.
Positiv zu vermerken ist, dass die Beiträge an AHV und Pensionskasse etwas geringer ausfielen als budgetiert, wodurch die finanzielle Mehrbelastung ausgeglichen werden konnte.
Vorschulstufe
Seit dem Schuljahr 24/25 nehmen rund 70 Kinder mit Deutschförderbedarf an der alltagsintegrierten Sprachförderung teil, was etwa einem Drittel der Altersgruppe entspricht. Zur Umsetzung haben wir Leistungsvereinbarungen mit Kitas, Spielgruppen und Tagesfamilien abgeschlossen. Der Kanton vergütet pro Betreuungsplatz und sprachlich gefördertem Kind eine Pauschale.
Die Schulgemeinde ist zudem für die logopädische Therapie von Vorschulkindern zuständig. Eine 50%-Stelle deckt die vom Kanton vorgeschriebenen Therapien ab. Dies ermöglicht den Abbau der Warteliste und gewährleistet eine zeitnahe Therapie.
Tagesbetreuung
Die hohe Nachfrage nach Mittagsbetreuung führte zu einer erneuten Erweiterung der Hortplätze. Den zusätzlichen Personalbedarf konnten wir innerhalb des Budgets decken. Zusätzlich erhielt die Tagesbetreuung Unterstützung durch einen Mitarbeiter des temporär pausierenden «Timeouts» der Sekundarschule.
Schulzahnklinik
Die Schulzahnklinik wurde per 1. Januar 2024 verselbstständigt und einer neuen Leitung übertragen. Damit entfallen hier die Personalkosten.
Sachaufwand
Die Ausgaben beim Sach- und Betriebsaufwand beziffern sich auf CHF 3.6 Mio. Im Budget waren CHF 3.9 Mio. vorgesehen, gleichviel wie im Vorjahr.
Material- und Warenaufwand
Rund ein Viertel des Sachaufwands oder 935 TCHF entfällt auf den Material- und Warenaufwand (Vorjahr 950 TCHF).
Lehrmittel und das Schulmaterial schlagen dabei mit 450 TCHF zu Buche, während die Lebensmittel bzw. die Mittagessen für die Tagesbetreuung 285 TCHF ausmachen.
Für beide Bereiche, Schulmaterial und Mittagessen, sind Neuausschreibungen in Planung.
Nicht aktivierbare Anlagen
Im Jahr 2024 wurden 260 TCHF für Mobilien, Geräte und Hardware investiert (Vorjahr 230 TCHF).
Für den Schulbereich investierten wir 143 TCHF in neues und in Ersatzmobiliar:
- Im Schulzentrum Schreiber wurden verschiedene Klassenzimmer mit Rollmöbeln ergänzt.
- Im Schulzentrum Wehrli musste ein Klassensatz Tische und Stühle erneuert werden.
- Im Schulzentrum Bernegg wurden im Mehrzwecksaal insgesamt 85 Stühle und 12 Tische erneuert.
- In den externen Schulräumen des Bundesasylzentrums konnte die alte Küche des Kindergartens Freieweg sinnvoll eingebaut und so wiederverwendet werden.
Für Geräte wendeten wir 60 TCHF auf. Neben kleineren Ersatzanschaffungen in der Hauswartung wurde insbesondere die alte Scheuersaugmaschine im Schulzentrum Wehrli ersetzt.
Die Hardwareanschaffungen beliefen sich auf 55 TCHF, während 102 TCHF budgetiert waren. Im vergangenen Jahr führten wir die neue Telefonielösung mit Microsoft Teams ein. Den Ersatz der Firewall stellten wir jedoch zurück.
Ver- und Entsorgung Liegenschaften
Die Ver- und Entsorgungskosten beliefen sich im Jahr 2024 auf 418 TCHF und lagen damit 50 TCHF unter dem Vorjahreswert. Im Budget waren 486 TCHF veranschlagt.
Die Kosten für das Heizen mit Öl und Gas konnten wir signifikant senken infolge der Umstellung der Heizanlagen auf erneuerbare Energien.
Zusätzlich wirkte sich eine Rückvergütung für eine Korrektur der Wasserabrechnung über rund 30 TCHF seitens Energie Kreuzlingen positiv auf das Ergebnis aus.
Dienstleistungen und Honorare
Die Kosten für Dienstleistungen, Honorare und Support beliefen sich im Jahr 2024 auf 496 TCHF und lagen damit leicht unter dem Vorjahreswert von 524 TCHF.
Die grössten Positionen:
- Honorare für externe Berater: 232 TCHF
- Informatiknutzungskosten: 106 TCHF
- Sachversicherungen: 61 TCHF
Ohne den Effekt des Klinikverkaufs ergibt sich jedoch ein Anstieg von 120 TCHF gegenüber dem Vorjahr. Hintergrund dieser Mehrkosten sind:
- Einführung der vorschulischen Sprachförderung sowie Entschädigungen an Anbieter von Deutschförderplätzen: 60 TCHF
- Temporäre externe Stellvertretung im Bereich Payroll: 46 TCHF
- Erste Etappe der Reorganisation der langfristigen Archivlösung in Zusammenarbeit mit dem Thurgauer Staatsarchiv: 36 TCHF
Die Kosten für Informatik und Sachversicherungen bewegen sich weiterhin auf dem Niveau des Vorjahres.
Baulicher und betrieblicher Unterhalt
Der aktuelle Gebäudeversicherungswert der Primarschulliegenschaften beträgt rund CHF 97 Mio. Für den baulichen Unterhalt budgetierten wir 943 TCHF, tatsächlich verwendet wurden 792 TCHF (Vorjahr 991 TCHF).
Im Budget war eine erste Etappe der Umstellung auf LED-Beleuchtung in allen Schulanlagen enthalten. Aufgrund des Gesamtvolumens dieser Massnahme wurden die Anschaffungskosten in die Investitionsrechnung übertragen. Die vollständige Umstellung auf LED wird voraussichtlich bis 2026 abgeschlossen sein.
Neben den wiederkehrenden allgemeinen Unterhaltsarbeiten sowie dem regelmässigen Service an den Schul- und Sportanlagen wurden folgende grössere bauliche Massnahmen umgesetzt:
Seetal/Kurzrickenbach
- Brandschutzmassnahmen in der Mehrzweckhalle
- Versiegelung der Böden in den Gruppenräumen
- Einbindung der Turnhallen-Schliessanlage in das elektronische Schliesssystem
Schreiber/Felsenschlössli
- Mauersanierung im Untergeschoss des Schulhauses Schreiber
- Fenster- und Nebeneingangssanierung im Turnhallentrakt
- Einbindung des Präsidiums in das elektronische Schliesssystem
Wehrli/Rosenegg
- Einbindung der restlichen Türen des Schulhauses Wehrli in das elektronische Schliesssystem
- Erstellung einer Velo- und Entsorgungsstation beim Schulhaus Rosenegg
- Erneuerung des Audio-Video-Systems sowie des Bühnenlichts im Torggel
- Türerneuerung Aulatrakt Wehrli
Bernegg/Emmishofen
- Erneuerung Technik und Bühnenbeleuchtung in der Mehrzweckhalle
- Erneuerung Haupteingangstür im Schulhaus Emmishofen
- Naturnahe Umgebungsgestaltung und Instandstellung nach der Heizungssanierung
- A.o. Ersatz Gasheizung im Kindergarten Emmishofen
- Reparatur Parkett infolge Wasserschadens im UG Schulhaus Bernegg
- Steckwände im Korridor des Schulhauses Bernegg
- BFU-Massnahme Turnhallentor ersetzen
Mieten, Leasing, Pachten, Benützungsgebühren
Die Gesamtkosten in diesem Bereich beliefen sich im Jahr 2024 auf 284 TCHF, während im Budget 359 TCHF veranschlagt waren (Vorjahr 252 TCHF).
Mehrere Kindergartenabteilungen und Primarschulklassen nutzen Turnhallen der Sekundarschulgemeinde. Aufgrund des steigenden Raumbedarfs wurde eine transparente Kostenverrechnung notwendig. Erstmalig wurde mit Beginn des Schuljahres 24/25 eine Fremdmiete von 36 TCHF belastet.
Die Miet- und Benützungsgebühren für Mobilien sowie Leasingkosten beliefen sich 2024 auf 138 TCHF (Vorjahr 166 TCHF).
Nach einer Gesamtausschreibung leasen wir nun sämtliche Drucker- und Kopiergeräte. Bisher mieteten wir nur zentrale Kopiergeräte, während Kleindrucker gekauft wurden. Durch die Zentralisierung der Beschaffung von Toner und Druckerverbrauchsmaterial erwarten wir spürbare Einsparungen.
Seit Längerem beschaffen wir auch die Hardwaregeräte für Lehrpersonen und die Schülerschaft im Leasing-Modell. Dies ermöglicht eine effizientere Verwaltung und eine bessere Planbarkeit der Ersatzbeschaffungen.
Spesenentschädigungen
Ausserschulische Lernangebote, Schulreisen und Lager sind prägende Erlebnisse im schulischen Werdegang und tragen wesentlich zur sozialen, kulturellen und persönlichen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler bei.
Im Jahr 2024 wurden für Projektwochen, kulturelle Angebote, Exkursionen, Schulreisen und Lager 176 TCHF aufgewendet (Vorjahr 213 TCHF). Damit lagen die tatsächlichen Kosten unter den budgetierten 237 TCHF, wobei das Budget stets den maximalen Kostenrahmen beinhaltet, der den Lehrpersonen zur Verfügung steht. Dieser wurde nicht beansprucht. Einerseits konnten in diesem Jahr alle Sommerlager im Ferienhaus Fünfländerblick geplant und durchgeführt und andererseits Förderbeiträge im Sport- und Kulturbereich abgeholt werden.
Die Schulgemeinde möchte den Schülerinnen und Schülern auch zukünftig ein vielfältiges ausserschulisches Lernangebot ermöglichen.
Abschreibungen
Der Abschreibungsaufwand belief sich im Jahr 2024 auf CHF 1.2 Mio. und entsprach damit dem Budget. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 150 TCHF.
Massgeblich dazu beigetragen haben die abgeschlossene Heizungssanierung im Schulzentrum Bernegg sowie die zweite Teiletappe der Sanierung «Felsenschlössli». Diese Investitionen wurden im Jahr 2024 erfolgreich umgesetzt und werden nun erstmals über ihre jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben.
Finanzaufwand
Der Zinsaufwand belief sich im Jahr 2024 auf 56 TCHF und lag damit deutlich unter dem budgetierten Wert von 115 TCHF. Die niedrigeren Kosten sind auf günstigere Zinskonditionen für langfristige Kredite zurückzuführen, die sich besser entwickelten als ursprünglich erwartet.
Während die Zinssätze für langfristige Kredite im Jahr 2023 aufgrund steigender Inflation und einer strafferen Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) anzogen, zeigte sich 2024 eine Trendwende. Die SNB senkte ihren Leitzins im Dezember erstmals, nachdem die Inflation unter den Erwartungen lag. Diese Zinssenkung führte zu einer spürbaren Entspannung auf dem Kreditmarkt, wovon auch die Schulgemeinde profitierte.
Zur Finanzierung geplanter Investitionen wurden im vergangenen Jahr zusätzliche Fremdmittel in Höhe von CHF 4 Mio. aufgenommen. Im November 2025 wird zudem die Refinanzierung eines Kredits von CHF 5 Mio. anstehen.
Angesichts geplanter Bauprojekte wird sich die Verschuldungssituation der Primarschule in den kommenden Jahren deutlich verschärfen, was zu einem entsprechenden Anstieg des Finanzaufwands führen wird. Eine vorausschauende Finanzplanung bleibt daher von zentraler Bedeutung.
Transferaufwand / Finanz- und Lastenausgleich
Der Transferaufwand, der Transaktionen mit anderen Körperschaften und Beiträge an Gemeinwesen und Dritte umfasst, belief sich im Jahr 2024 auf CHF 4.9 Mio. Damit lag er CHF 0.7 Mio. über dem budgetierten Betrag von CHF 4.2 Mio.
Die Zahlungen an den kantonalen Finanzausgleich betrugen CHF 3.9 Mio. (Budget CHF 3.1 Mio., Vorjahr CHF 3.2 Mio.). Die Berechnung dieser Beiträge ist komplex, da zahlreiche externe Einflussfaktoren ausserhalb unseres direkten Handlungsspielraums liegen. Besonders die Entwicklung der kantonalen Schülerzahlen sowie die Steuerkraft spielen eine wesentliche Rolle. Angesichts der im Finanzjahr 2024 gestiegenen Steuerkraft ist von weiter steigenden Beiträgen an den Finanzausgleich auszugehen.
Erfreulicherweise fielen die Entschädigungen an Gemeinwesen um 100 TCHF niedriger aus als budgetiert. Dies ist primär auf geringere Kosten für die Bezugsprovision der Steuererhebung zurückzuführen. Der Kanton übernimmt nun sowohl die Erhebung der Quellensteuer als auch die Besteuerung juristischer Personen, wobei bisher keine Bezugsprovision erhoben worden ist.
Der Schulgemeindebeitrag an die Zahnbehandlungen der Kreuzlinger Schulkinder stieg im Vergleich zum Vorjahr von 147 TCHF auf 168 TCHF.
Im Zuge der Verselbstständigung der Schulzahnklinik konnten Leistungsvereinbarungen mit fünf Zahnkliniken abgeschlossen werden, wodurch der Zugang zu Subventionen der Schulgemeinde erweitert wurde.
Die Beitragszahlung der Schulgemeinde ist weiterhin an den Sozialtarif Dentotar gebunden.
Betrieblicher Ertrag
Steuern
Bei einem Steuerfuss von 46% belief sich der gesamte Fiskalertrag für das Jahr 2024 auf CHF 27.6 Mio., während im Budget CHF 26.5 Mio. veranschlagt waren. Die um CHF 1 Mio. höheren Steuereinnahmen – im Vorjahr war die Situation genau umgekehrt mit einem Minderertrag von CHF 1 Mio. – sind vor allem auf Nachholeffekte aus Vorjahren zurückzuführen:
- Höhere Einnahmen aus der Quellensteuer (+ CHF 0.5 Mio.)
- Höhere Gewinnsteuern juristischer Personen (+ CHF 0.8 Mio.)
Die Steuereinnahmen natürlicher Personen lagen hingegen CHF 0.2 Mio. unter den Budgeterwartungen. Der Veranlagungsstand zeigt einen deutlichen Rückgang:
Ende 2023 waren ca. 40% der Steuererklärungen 2022 veranlagt, ein Jahr später sind es rund 90%. Ende 2024 sind erst 26.3% der Steuererklärungen 2023 veranlagt, was einem Rückgang von –13.7% entspricht.
Laut der Steuergemeinde Kreuzlingen liegt der Veranlagungsstand im kantonalen Mittel im Städtevergleich. Um Effizienzgewinne zu erzielen, setzt die Steuerverwaltung verstärkt darauf, die Veranlagungen für 2022 und 2023 gebündelt vorzunehmen.
Dank der höheren Steuereinnahmen ist die Steuerkraft im Vergleich zum Vorjahr um 3.2% gestiegen, was einem Zuwachs von CHF 58 pro Einwohnerin bzw. Einwohner entspricht. Diese positive Entwicklung wird sich jedoch in höheren Beitragszahlungen an den Finanzausgleich im Jahr 2025 niederschlagen.
Rückerstattungen, Schul- und Kursgelder
Die Gesamteinnahmen im Jahr 2024 belaufen sich auf CHF 1.4 Mio. und liegen damit 98 TCHF über dem Budgetwert. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrugen die Einnahmen noch CHF 2.5 Mio.
Der Rückgang ist auf die Übertragung der Schulzahnklinik an eine neue Trägerschaft zurückzuführen. Mit der Verselbstständigung der Zahnklinik sinken sowohl Kosten als auch die Einnahmen.
Tagesbetreuung
Das Mittagsmodul der Tagesbetreuung erfreut sich weiterhin grosser Nachfrage und wurde im laufenden Schuljahr erneut ausgebaut. Dadurch stieg der Umsatz von CHF 1.1 Mio. im Vorjahr auf CHF 1.25 Mio. im Jahr 2024.
Die Erhöhung der Anzahl Mittagsplätze sowie eine moderate Anpassung der Elternbeiträge per 1. August 2024 – die erste seit fünf Jahren – trugen massgeblich zu diesem Anstieg bei. Die Finanzierung der schulergänzenden Betreuung erfolgt nahezu paritätisch:
- 49% aus Elternbeiträgen
- 51% aus Beiträgen von Stadt und Schule
Die weiteren Einnahmen belaufen sich im Rahmen des Vorjahres/Budgets:
- Kursgelder für den Stütz- und Förderunterricht (Lernatelier): ca. 30 TCHF
- Einnahmen aus Einzel- und Dauerbelegungen von Hallen und sonstigen Räumlichkeiten: rund 90 TCHF
Finanzerträge
Der Finanzertrag umfasst Zinserträge, Liegenschaftserträge sowie Gewinne aus der Neubewertung und/oder Veräusserung von Finanzvermögen. Im vergangenen Jahr wurden Finanzerträge in Höhe von 225 TCHF erzielt, was 25 TCHF über dem budgetierten Wert von 200 TCHF liegt, jedoch unter dem Vorjahresergebnis von 268 TCHF.
Die Zinserträge aus Steuerforderungen kamen auf 26 TCHF. Aus der Rückgabe des Anteilscheines der Genossenschaft Schwimmbad Hörnli resultierte ein Ertrag von 35 TCHF.
Die Einnahmen aus der Liegenschaftsvermietung stiegen auf 127 TCHF. Dieser Anstieg reflektiert die Mieteinnahmen für Räumlichkeiten und Infrastruktur vonseiten der neuen Eigentümerschaft der Schulzahnklinik.
Im Gegensatz zum Vorjahr entfiel der einmalige Gewinn aus der Neubewertung der Liegenschaft Schmittenstrasse 8 (Pfadiheim) in Höhe von 146 TCHF.
Transfererträge
Der Transferertrag belief sich im Jahr 2024 auf CHF 3.0 Mio. und setzte sich wie folgt zusammen:
- Grundstückgewinnsteuern: CHF 1.2 Mio.
- Schulgeld und Entschädigungen für erbrachte Dienstleistungen gegenüber der Sekundarschule sowie auswärtigen Schulgemeinden: CHF 0.2 Mio.
- Direktzahlungen des Kantons für die integrative Beschulung: CHF 0.8 Mio.
- Beitrag der Stadt an die Tagesbetreuung: CHF 0.8 Mio.
Im Jahr 2024 wurden Einnahmen aus Grundstückgewinnsteuern in Höhe von CHF 1.2 Mio. erzielt. Dies entspricht einem Rückgang von CHF 0.2 Mio. gegenüber dem budgetierten Wert und CHF 0.45 Mio. weniger als im Vorjahr (CHF 1.65 Mio.). Damit erreichen die Einnahmen aus Grundstückgewinnsteuern den tiefsten Stand seit 2017. Dieser signifikante Einnahmerückgang könnte auf die im vergangenen Jahr erfolgte Genehmigung der Zonenplanänderung zurückzuführen sein, die lange erwartet wurde.
Ausserordentlicher Ertrag
Die planmässige Veräusserung der Schulzahnklinik erfolgte per 1. Januar 2024. Mit der Betriebsübergabe waren verschiedene vertragliche, organisatorische und räumliche Anpassungen verbunden. Gleichzeitig wurde der vereinbarte Verkaufspreis fällig:
- Substanzwert gemäss unabhängiger Schätzung: CHF 145’000
- Goodwill gemäss unabhängiger Schätzung: CHF 185’000
- Verkauf feste Infrastruktur (Darlehen über 5 Jahre, amortisiert über höhere Mietkosten): CHF 120’000
- Verkauf Hardware/Software (nicht im Schätzwert enthalten): CHF 26’000
- Differenz Bewertung Inventar per 31.12.2023 gemäss Kaufvertrag: CHF 1’082
- Restwert Anlagen Infrastruktur (Abschreibung) CHF –58’124
Total Nettoerlös aus dem Verkauf (einmalig): CHF 418’958
Da die Soft- und die Hardware nicht in der ursprünglichen Bewertung enthalten waren, erfolgte deren separate Bewertung und Veräusserung.
Zusätzlich zum einmaligen Verkaufserlös entrichtet die Käuferschaft jährliche Mietzahlungen in Höhe von 40 TCHF (ohne Amortisationsbetrag für die feste Infrastruktur). Der Mietvertrag ist bis 2028 fixiert und enthält eine Verlängerungsoption um weitere fünf Jahre.
Ergebnisverwendung
Der Aufwandüberschuss von CHF 554'337 fällt dank höherer Steuereinnahmen (Nachholeffekt aus Vorjahren) erfreulicherweise um CHF 1'211'952 geringer aus als budgetiert. Der Verlust wird mit dem freien Eigenkapital aus den Bilanzüberschüssen der Vorjahre verrechnet.
Nach der Zuweisung der Verlustverrechnung beträgt das Eigenkapital (einschliesslich zweckgebundener Eigenmittel) CHF 18.0 Mio., was einer Eigenkapitalquote von 57.1% entspricht. Ohne Berücksichtigung der zweckgebundenen Eigenmittel liegt die Eigenkapitalquote bei 30%. Diese Quote gibt den Anteil des Eigenkapitals am laufenden Aufwand an und sollte sich gemäss kantonalen Vorgaben zwischen 20% und 40% bewegen.
Ausblick
In den kommenden Jahren wird sich das Eigenkapital weiter verringern, da die wachsende Organisation infolge steigender Schülerzahlen zu einem höheren operativen Aufwand führen wird. Prognosen zufolge sind auch künftig finanzielle Verluste zu erwarten.
Das verbesserte Ergebnis im Jahr 2024 in Kombination mit der Steuerfusserhöhung um 4% per 1. Januar 2025 gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, dass weitere Steuerfusserhöhungen nach Möglichkeit vermieden werden können.
Mit den beiden Grossprojekten – dem Neubau und der Sanierung des Schulzentrums Wehrli (Projekt Schoderbach) sowie dem Erweiterungsbau Seetal – wird sich der Verschuldungsgrad durch die Finanzierung mittels langfristigen Fremdkapitals signifikant erhöhen.
Wir werden weiterhin darauf achten, die finanziellen Mittel effizient einzusetzen, um ein ausgewogenes Budget für die kommenden Jahre zu gewährleisten. Zudem werden die Kostenstrukturen regelmässig überprüft und – wo sinnvoll und ohne Einbussen bei der Schulqualität – optimiert. Mittelfristig bleibt das Ziel bestehen, ein ausgeglichenes Haushaltsbudget zu erreichen.